Berlin Halbmarathon

gestern, ich mittendrin. Es war viel schlimmer, als ich dachte. Massen über Massen von Menschen. Die einen Teil einer durchgehenden Herde, die Spitze der stampede erreichte
nach nur 59 Minuten das Ziel. Die anderen Kach machend, Durchhalteparolen äußernd, siffige Wasserbecher offerierend am Straßenrand. Nach 20 km und vor dem finalen Climax auf dem Alexanderplatz entschloss ich mich links abzubiegen und mir den Rest zu sparen. Unterwegs war ich bereits von einer nicht schlechten Musikband zum Stehenbleiben aufgefordert worden. Das Trio spielte am KPMG Gebäude leidlichen, jazzigen R&B oder vielleicht auch R`R. Dann habe ich den hübschesten kleinen Hintern des ganzen Rennens gesehen. Leider sie war ziemlich klein und am keuchen, so dass ich sie nicht bis zum Ende des Rennens mit meinem leichteren Schicksal behelligen wollte und vorausgerannt bin. Zusammen mit Zombies. Meine Leistungsbereitschaft fiel auf den Nullunkt, als ich am linken Rand der Leipziger Straße gesehen habe, wie Rote Kreuz Helfer einem bewusstlosen Läufer eine Herzmassage gaben (der Mann ist jetzt tot). Ungeachtet dessen gafften die Leute auf die noch Laufenden, machten Krach und forderten weiteres Durchhalten. So wurden wahrscheinlich früher die Männer in den Krieg geschickt: Optimistisch, mit den höchsten Erwartungen. Es waren nur noch wenige Kilometer zum Ziel, aber ich wollte eigentlich nur noch nach Hause und der Verlauf der Strecke ging in die entgegengesetzte Richtung. Auf der Brücke bei der Fischerinsel konnte ich das Ziel bereits sehen, und ich hatte wirklich genug. Lag es daran, dass ich sehr weit vorne gestartet war und fast nur überholt worden, d.h. ein schlechter Verlierer bin? Mein Gedanke war, dass ich in der Nacht vorher nicht gut geschlafen hatte, von Anfang an auf die Toilette musste, ich das Rennen, abgesehen von dem süßen Knackarsch, der mir begegnet war, völlig stillos fand, und ich den Geist, angefangen mit "Schneller", "Durchhalten", über dem zu Tode Gekommenen, bis zum großen Finale im Osten mit dem Abzockersponsor Vattenfall als sinnentleerend empfand. Aus dem, mir möglicherweise nicht bewussten wahren Grund, habe ich mir den Zieleinlauf erspart und bin nach der Brücke links abgebogen. Ich habe mir das große Brautmodengeschäft angeschaut und bin dann heimwärts gegangen. Die nächste Parkuhr zeigte eine vermutete Laufzeit von unter 110 Minuten an. Ich bin zufrieden damit, weil ich erst am Abend vorher vom Rennen gehört habe und nicht vorbereitet, sondern vielmehr müde an den Start gegangen bin. Um 15:00 Uhr habe ich mit einem netten Mädchen getroffen und wir haben drei Stunden lang in der Sonne gelegen, Sodawasser gesüffelt und gequascht. C'est la vie.

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